Die Vorbereitung der Fläche vor der Ansaat
Bodenbearbeitung
Ein sauberes, feinkrümeliges Saatbett und die ausreichende Entfernung der Altgrasnarbe bieten allen Wildpflanzenansaaten ideale Startbedingungen. Bereits in der Planungsphase sollte berücksichtigt werden, welche Bodenbearbeitungsmaßnahmen vor einer Ansaat erforderlich sind, denn sie sind entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Neuanlage.
Das Saatbett sollte vor der Ansaat frei von problematischen Wurzel- und Samenunkräutern sein!
Um dies sicher zu stellen, sollten Flächen, die bisher als Grünland oder Acker genutzt wurden, vor der Ansaat gepflügt werden. Bei kleinen Flächen oder geringem Unkrautdruck kann alternativ auch eine Fräse eingesetzt werden (bitte nicht bei starkem Befall mit Wurzelunkräutern wie Quecke). Anschließend ist mit der Kreiselegge, Egge oder Fräse ein feinkrümeliges Saatbett herzustellen.
Boden vor der Aussaat ca. 2 Wochen absetzen lassen!
Rohbodenflächen, die z.B. nach Baumaßnahmen entstanden sind, benötigen im Regelfall weniger Bodenbearbeitung – ggf. genügt ein Eggenstrich zum Aufrauhen.
Abmagern für die Anlage von Säumen/ Magerflächen
Bei sehr nährstoffreicher Boden kann es angezeigt sein, den Boden vor der Ansaat abzumagern: Dazu den Mutterboden in einer Dicke von 10-15 cm abschieben und die Einsaat auf den Rohboden durchführen oder 5-10 cm Sand/Feinkies auftragen und in die obersten 20 cm einarbeiten.
Aushagern: Es besteht auch die Möglichkeit eine nährstoffreiche Fläche 1-2 Jahre vor dem Umbruch durch den Anbau stark zehrender Kulturen ohne Düngung auszuhagern.
Unkrautbekämpfung
Damit eine Ansaat gelingt, ist es auf verunkrauteten Flächen erforderlich, Unkräuter vor der Ansaat durch mechanische oder chemische Maßnahmen zu reduzieren.
Werden sie nicht im Vorfeld beseitigt, können Unkräuter den Erfolg einer Ansaat vollständig zunichtemachen.
Hier kann eine längere Schwarzbrache Abhilfe schaffen: Samenunkräuter, die aus der Diasporenbank des Bodens auflaufen, werden dabei durch mehrmalige flache Bodenbearbeitung mit Egge, Kreiselegge oder Fräse im Abstand von jeweils weinigen Wochen (je nach Witterung), zurückgedrängt.
Bei geringer Ausbreitung oder auf Kleinflächen lassen sich Wurzelunkräuter (z.B. Distel, Ampfer und Quecke) durch manuelles Ausstechen reduzieren. Bei Massivem Auftreten und großen Flächen ist der mehrmalige Einsatz eines Grubbers erforderlich. Herbizideinsätze sind in der Regel nicht erforderlich. Bei mindestens zweimaliger Mahd pro Jahr können die meisten Grünlandunkräuter allmählich zurückgedrängt werden. Es verlangt allerdings ein gehöriges Maß an Geduld, wenn in den ersten Jahren ein erheblicher Anteil an Stumpfblättrigem Ampfer oder Ackerkratzdistel die Ansaat prägt.
!! Bei Flächen, die zuvor mit Futterpflanzengemischen bestellt waren, kann es besonders auf basischen Böden zu einem Massenwachstum von Rot- oder Weißklee (meists polyploide Sorten) kommen. Selbst Umbruch kann hier das Wiederaufkeimen einzelner Kleepflanzen aus dem Samenvorrat nicht verhindern. Die Kleebestände können sogar zur weitgehenden Verdrängung aller Ansaatarten führen. Meistens gehen die Massenbestände nach mehreren Jahren wieder zurück und Wildpflanzen setzen sich allmählich wieder durch. Für den Projektträger sind aber die gewünschten Erfolge in einem überschaubaren Zeitraum ausgeblieben. !!