Pflege von Wildblumenansaaten

Blumenwiesen

Möchte man eine Blumenwiese langfristig erhalten, muss man sie richtig pflegen. Viele der Wildblumen sind eher konkurrenzschwach und werden bei hoher Nährstoffversorung durch Gräser verdrängt. Aus diesem Grund sollten Wildblumenwiesen im Regelfall nicht gedüngt werden. Es gilt: Weniger Nährstoffe, weniger Gräser, mehr Blütenpflanzen!

Zur Bildung ausgewogener, blumenreicher Bestände ist es in der Regel erforderlich, die Fläche mindestens zweimal im Jahr zu mähen. Auf sehr nährstoffreichen Flächen kann ein dritter Schnitt oder eine Beweidung empfehlenswert sein. Nur auf extrem mageren Standorten reicht ein Schnitt im Jahr aus. So können sich stabile Pflanzengesellschaften, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen ausbilden, die über Jahre schön bleiben.

Optimale Schnitthäufigkeit:

  • Fettwiese: 3-4 Schnitte / Jahr
  • Blumenwiese (mittlere Standorte): 2-3 Schnitte / Jahr
  • Mager-/Trockenrasen: 1 Schnitt / Jahr

Wo es möglich ist, bietet sich Heubereitung an (Bodentrocknung), da die Samen bei der Trocknung ausfallen und die Bodensamenbank auffüllen können. Blumenwiesenheu eignet sich gut für die Fütterung von Pferden. Auch wenn kein Heu bereitet wird, ist das Schnittgut unbedingt zu entfernen, da sonst kleinere Kräuter durch Lichtmangel absterben, der Bestand artenarm wird und vergrast.

Optimaler Schnittzeitpunkt:

Auch wenn es schwer fällt, muss eine Blumenwiese in einem Zeitraum gemäht werden, in dem sie meist prächtig blüht. Falls man es möglich machen kann, die Fläche im Zeitraum von 2-4 Wochen in Etappen zu mähen, bleiben für Bienen und andere Insekten Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten bestehen, bis die zuerst gemähten Flächen nachgewachsen sind.

Zur Bestimmung des optimalen Schnittzeitpunktes gelten die folgenden Fausregeln:

  • je magerer die Wiese, desto später wird gemäht / je fetter, desto früher
  • bei mittleren Wiesen ist die Margeritenblüte der Zeiger für den richtigen Zeitpunkt der 1. Mahd

Grundsätzlich gilt: Wird eine Wiese wiederholt nicht gemäht, gehen viele Arten verloren und mit ihnen die Wiesenpflanzengesellschaft (Vergrasung, Verbuschung). Mehrmaliges Mulchen und Liegenlassen des Schnittguts ist zwar besser, als die Fläche gar nicht zu pflegen, aber auch hier wird auf Dauer ein monotoner, gräserbetonter, blütenarmer Bestand entstehen.

Säume

Die Pflege der Säume ist generell reduziert. Normalerweise ist ein Schnitt/Abräumen im zeitigen, aber warmen Frühjahr (Temperaturen über 15° C), in mittleren Lagen also zwischen Ende März und Mitte April ausreichend. Wo immer möglich, sollten die abgestorbenen Pflanzenteile über Winter stehen bleiben können, denn sie bieten vielen Tierarten über den Winter Nahrung, Quartier und Deckung (Vögel, Insekten etc.). Sollte aus gestalterischen Gründen ein Abräumen im Herbst erforderlich sein, ist dies für die Pflanzenarten in der Regel gut verträglich. Beim Abräumen sollte die Schnitthöhe so gewählt werden, dass neu ausgetriebene Blattrosetten nicht zu stark geschädigt werden.

Ohne konkurrenzstarke Unkräuter oder Vergrasung können Säume über viele Jahre Bestand haben. Buntblühende Staudensäume können so mehr als 10 Jahre erhalten werden, auch wenn sich die Artenzusammensetzung wandelt. In der freien Feldflur sind auch Kratzdisteln und Brennnesseln kein Beinbruch und sollten kein Anlass für eine neue Ansaat sein.

In manchen Fällen bietet sich die Gelegenheit, den Saum nach einigen Jahren in eine wiesenartige Nutzung zu überführen.

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