Tipps für eine erfolg-reiche Aussaat
Wildpflanzenansaaten sind i.d.R. langsame aber erfolgreiche Begrünungsverfahren. Je besser die Pflanzen an die herrschenden Bedingungen angepasst sind, desto eher wird die Begrünung dauerhaft erfolgreich sein.
Grundsätzlich ist es sinnvoller und kostengünstiger, die Saatmischung dem Standort anzupassen als komplizierte Bodenverbesserungen vorzunehmen. Unser Anliegen sind hohe Etablierungsraten der angesäten Arten (möglichst über 70% schon in den ersten drei Jahren), auch bei 30 bis 50 verschiedenen Mischungspartnern.
Gegenwärtig ist Saatgut von einigen hundert Pflanzenarten im Handel erhältlich. Die Samen von Nutz- und Zierpflanzensorten, einschließlich Rasengräsern unterscheiden sich wesentlich von ihren Wildformen durch selektierte und genetisch fixierte Eigenschaften. Kulturformen sind auf ein bestimmtes Ziel hin ausgelesen worden, z.B. hoher Ertrag, auffällige Blüte und vor allem durch Homogenität. Dabei gehen andere Eigenschaften, wie die Anpassungsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, oder das Vermögen in Pflanzengesellschaften verschiedener Arten zu existieren, häufig verloren. Genau diese Eigenschaften zeichnen Wildpflanzen aus. Die wilden Arten sind den spezifischen Bedingungen einer Region, in der sie natürlich vorkommen, optimal angepasst, während Kulturformen den Bedingungen einer intensiven Nutzung durch den Menschen in der Landwirtschaft, in Gärten, auf Sportplätzen oder intensiv gemähten Rasen genügen. Andere „Belastungen“ wie Nährstoffarmut, Wassermangel oder Hitzestress, die beispielsweise für viele Rohböden typisch sind, werden eher von standortangepassten Wildpflanzenarten „ertragen“. Wild- und Kulturformen besitzen somit unterschiedliche Einsatzbereiche.
Zudem ist die richtige Ansaattechnik für das Gelingen von großer Bedeutung. Ein häufiger Fehler ist, dass das Saatgut zu tief im Boden abgelegt wird. Das Saatgut sollte flach abgelegt und leicht mit Erde überdeckt werden. Schon bei 1 cm Überdeckung kann in manchen Fällen ein Großteil des Saatgutes nicht zur Keimung kommen. Wichtig ist ein Anwalzen nach der Ansaat, auch ein zusätzliches Walzen vor der Ansaat ist förderlich für den Aufgang. Weitere Infos zur Bodenvorbereitung, Aussaatzeit und Pflege erhalten Sie bei unseren Mitgliedsbetrieben.
Die Methoden der Saatgutausbringung sind vielfältig und primär von den Standortbedingungen abhängig. Neben der klassischen Handansaat (geeignet für Kleinflächen) bieten sich maschinelle Aussaatverfahren auf befahrbaren Flächen bis hin zur Anspritzbegrünung an Böschungen und Mulchdecksaaten in erosionsanfälligen Lagen. Dabei können unterschiedliche Hilfsstoffe den Ansaaten zugemischt werden (z.B. Kleber, Füllstoffe, Mulch).
Letztlich spielt natürlich auch das Wetter eine entscheidende Rolle. Sie sollten z.B. Ansaaten im Sommer vermeiden, da trocken-warme Witterung nach der Keimung zu erheblichen Ausfällen führen kann. Klassische Ansaattermine für Grünland sind in Deutschland August bis Oktober und Februar bis Mai. Abweichungen davon sind je nach Arten und Standort möglich.